Page 8 - Olive-Press
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 Unser Öl
Die Mischung machts...
Sortenmischung und Wachstumsbedingungen der Olivenbäume bestimmen den Charakter des Öles
 Weniger als 3% der italienischen Olivenöle kommen aus der Toscana.
Mai
Für sie gibt es vier Ur- sprungsbezeichnungen: „Toscano“, „Terre di Siena“, „Chianti Classico“ und „Lucca“ . Dies ist bedeutsam, denn die jeweiligen Öle unterscheiden sich sehr in Farbe, Duft und Geschmack. Unser Öl ist der Region „Lucca“ zuzurechnen und besticht durch seinen intensiv fruchtigen
E s ist Ende Februar, normalerweise ein
Geschmack. Auf unserer Plantage wachsen drei typisch toscanische Sorten: „Moraiolo“, es handelt sich um kleine pfeffrig pikante Früchte.
Juni
Diese Fruchtsorte macht 30% des Baumbestandes aus. Mit ebenfalls 30% sind die großen, ölhaltigen Früchte der Sorte „Frantoio“ vertreten. „Lecchino“ sind die saftigen großen „Kirschen“ unter den Sorten. Sie sind ebenfalls mit ca. 30% auf unserer Plantage vertreten. Der
„Pendolino“ gilt als wichtiger Befruchter und steht mit seinen pendelartig herabhängenden Zweigen weit verstreut zwischen den anderen Bäumen auf der
August
Plantage. Auch eine sehr, sehr alte Sorte gibt es noch bei uns, der „Pigniolo“... mit seinen 200 Jahren gelten die 2 Bäume als die ältesten auf unserer Plantage. Die besondere Mischung dieser Sorten in unserem
Hain führt zu einer sehr individuellen Geschmacksausprägung des Öles. Ausschlaggebend für das Aroma ist natürlich auch der Erntezeitpunkt. Während wir unter Anleitung unseres hilfsbereiten Nachbarn
    November
Rodolfo bereits im November ernten, tun das die alten Bauern in der Region erst 2-3 Monate später und erhalten so ein wesentlich milderes Öl.
  feuchter Monat in der
Toscana. In dieser Woche hält sich das Wetter, ich
muss also raus zum Bäume beschneiden. Der Nachbar zeigt mir, wie´s geht: zunächst die wilden, nach oben sprießenden Wassertriebe weg... dann gnadenlos die Baumkrone ausdünnen... besser mehr als zu wenig! Leichter gesagt als getan: mich kostet es immer wieder Überwindung, wunderschöne gesunde Äste und Zweige herauszuschneiden... womöglich beschneide ich unsere nächste Ernte?! Ja und
Nein: womöglich trägt der
gänzlich unbeschnittene,
verwucherte Baum mehr
Oliven. Weshalb also diese
Tortur für Baum und Gärtner?
Weil es um die Qualität des
Olivenöles geht und nicht um
Quantität! Wir wollen gesunde,
kräftige Früchte! Und die
brauchen Wind (zwecks
Bestäubung), direktes Licht
und Wärme. Außerdem wollen
wir die Oliven im richtigen
Reifestadium ernten! Das geht
nur von Hand. Aus dem
Gestrüpp eines verwahrlosten
Baumes lassen sich keine
gesunden, nicht gänzlich
ausgereiften Früchte von Hand
ernten. Jahrganges 2010
Karikatur aus irgendeinem STERN des
 


























































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