Page 7 - Olive-Press 06.2011
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 MARONI
Um den Ort Casore del Monte herum ,befinden sich die vergangenen Jahrzehnten deutlich verringert. Dies liegt
 landwirtschaftlichen Flächen auf 45 Grad steilem Terrain. Die Terrassen auf den felsigen Hängen sind das Ergebnis Jahrhunderte währender Humusbildung. Auf unserer Plantage nahmen ursprünglich Kastanien den größten Teil der 4 ha Anbaufläche ein. Der Kastanienanbau wurde seit dem Mittelalter ursprünglich von Mönchen betrieben.
Die Bäume werden sehr alt. Einige 1000-jährige Kastanien sind berühmt geworden. Das Holz ist nahezu eisenhart und wird noch heute bevorzugt im Hausbau eingesetzt. Bis in die 1980er Jahre war die Produktion der
stärkereichen essbaren Früchte von großer Bedeutung in weiten Teilen der Toscana. Der Ertrag einiger weniger Bäume reichte aus, den Nahrungsbedarf einer vielköpfigen Familie während des Winters zu decken. Der toscanische Kastanienbaumbestand hat sich in den
nicht nur am Rückgang der Forstwirtschaft sondern wurde vor allem durch Pilzbefall verursacht. Die Kastanienpflanzungen auf unserer Plantage sind bedauerlicherweise vollkommen verwildert. Nach 20 Jahren „Nichtstun“ haben sich Akazien zwischen den Kulturpflanzen breit gemacht. Ihre zentimeterlangen Dornen machen die ehemalige Kastanienplantage nahezu undurchdringlich. Sehr zur Freude tierischer Nachbarn: Wildschweine, Stachelschweine, Füchse und Dammwild ziehen sich gerne in
  das schützende
Dickicht zurück, um
sich dann Nachts in
den Gemüsegärten
unserer Nachbarn zu
schaffen zu machen.
Daran konnten bisher
auch die herbstlichen
Treibjachten der
italienischen „Hobby-Jäger“ nichts ändern.
Verwilderte Kastanienplantage
  Die Mischung machts...
Sortenmischung und Wachstumsbedingungen der Olivenbäume bestimmen den Charakter des Öles
 Weniger als 3% der italienischen Olivenöle kommen aus der Toscana.
Mai
Für sie gibt es vier Ursprungsbezeichnungen: „T oscano“, „T erre di S iena“, „Chianti Classico“ und
„L ucca“ . Dies ist bedeutsam, denn die jeweiligen Öle unterscheiden sich sehr in Farbe, Duft und Geschmack. Unser Öl ist der Region „Lucca“ zuzurechnen und besticht durch seinen intensiv
fruchtigen Geschmack. Auf unserer Plantage wachsen drei typisch toscanische Sorten: „Moraiolo“ : es handelt sich um kleine pfeffrig
Juni
pikante Früchte. Diese Fruchtsorte macht 30% des Baumbestandes aus. Mit ebenfalls 30% sind die großen, ölhaltigen Früchte der Sorte „Frantoio“ vertreten. „Lecchino“ sind die saftigen großen „Kirschen“ unter den Sorten. Sie sind ebenfalls mit ca. 30% auf unserer
Plantage vertreten. Der „Pendolino“ gilt als wichtiger Befruchter und steht mit seinen pendelartig herabhängenden Zweigen weit verstreut zwischen den anderen Bäumen auf
Sorten in unserem Hain führt zu einer sehr individuellen Geschmacksausprägung des Öles. Ausschlaggebend für das Aroma ist natürlich auch der Erntezeitpunkt. Während wir unter Anleitung unseres hilfsbereiten Nachbarn
    August
der Plantage. Auch eine sehr, sehr alte Sorte gibt es noch bei uns, der „Pigniolo“... mit seinen 200 Jahren gelten die 2 Bäume als die ältesten auf unserer Plantage. Die besondere Mischung dieser
November
Rudolfo bereits im November ernten, tun das die alten Bauern in der Region erst 2-3 Monate später und erhalten so ein wesentlich milderes Öl.



































































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